Nachdem die Blätter der Teepflanze gepflückt sind folgt die Teeverarbeitung. Diese beinhaltet das Welken, Rollen, Oxidieren, Trocknen, Sortieren, Verpacken bis zur Produktion des geschmacksintensiven Tees.
Rollen
Diese ausserordentlich arbeitsintensive Aufgabe der Teeverarbeitung wurde ursprünglich von Hand bewältigt, doch seit den dreissiger Jahren des 19. Jahrhunderts und seit der industriellen Revolution ist diese Prozessstufe mechanisiert worden. Der Tee wird in eine Rollmaschine gelegt, die auf dem Rolltisch horizontal rotiert. Dabei entstehen die gedrehten, drahtig anmutenden Teeblätter. Während des Rollens werden die Blätter auch aufgebrochen, womit der dritte Verfahrensschritt ausgelöst wird – die Oxidierung.
Oxidieren
Nach dem Rollen werden die Blätter zum Oxidieren in einem „Fermentierraum“ bei einer Temperatur von rund 26°C ausgebreitet. Während der Oxidation, welche ungefähr 2-3 Stunden dauert, verfärbt sich das Blatt und nimmt allmählich eine kupferrote Farbe an. Der Stand der Fermentation muss am Geruch des feuchten Blattes ständig kontrolliert werden. Von der richtigen Fermentation hängt ganz wesentlich die Qualität des fertigen Tees ab.
Trocknen
Normalerweise wird die Oxidation – je nach dem Urteil des Teeproduzenten – nach ungefähr einer bis drei Stunden durch „Feuern“ (Trocknen) des Tees abgebrochen. Dabei wird der Tee auf flachen Blechen langsam durch Heizkammern geschickt, in denen er sich beim Trocknen schwarz färbt. Dieses Verfahren muss sorgfältig kontrolliert werden, da zu geringes oder zu starkes Feuern die Qualität des Tees beeinträchtigen kann.
Sortieren und Verpacken
Nach dem Trocknen erfolgt mittels einer Sortiermaschine die Aussiebung der verschiedenen Blattgrössen, auch Blattgrade genannt. Gesteuert durch die Maschenweite der Siebe, werden folgende Blattgrade gewonnen: der grossblättrige Blatt-Tee, Broken-Tee (mittelgrosse Teeblätter), Fannings (kleine Blatteilchen) und Dust (feinste Gradierung von Teeblatt-Teilchen).
Die Blattgrade bezeichnen nur die Blattgrösse, nicht aber Aussehen und Qualität. Fannings und Dust werden hauptsächlich für Beuteltee verwendet.
CTC (Cut, Tear, Curl) - Produktion
Schwarzer Tee: Neben der orthodoxen Methode gibt es eine weitere Methode der Produktion – das CTC-Verfahren. CTC (Cut, Tear, Curl) bedeutet soviel wie Zerbrechen – Zerreissen – Rollen. Daraus entstehen die drei Blattgrade Broken, Fannings und Dust.
Das grüne Blatt wird bei dieser Methode zunächst auch gewelkt, danach in der CTC-Maschine einmal gerollt und zerrissen. Die Tees der CTC-Maschine eignen sich gut für den Beuteltee.
Oolong Tee: Diese Teesorte wird ähnlich wie schwarzer Tee verarbeitet, jedoch mit wesentlich kürzerer Oxidationszeit. Dadurch erhält der Tee seine charakteristische kupferrote Farbe und ein leichtes Pfirsicharoma.
Grüner Tee: Der Grüntee entstammt derselben Teepflanze wie der Schwarztee und unterscheidet sich in der Zubereitung nur in einem Arbeitsschritt der Teeverarbeitung: Die Blätter des Grüntees werden nach dem Welken nur gedämpft. Aufgrund einer Dampfbehandlung behalten die Teeblätter ihre grüne Farbe.